Donnerstag, März 28, 2024

Ein Besuch beim ITT 2012

Herbstzeit gleich Urlaubszeit. Seit vielen Jahren fahren wir schon im Herbst mit Freunden gemeinsam in den Urlaub. die Wahl unseres gemeinsamen Urlaubsortes gestaltet sich immer schwer. Dieses Mal wollten mir alle eine Freude bereiten und trotz der kurzen Zeit (eine Woche) eine Tour nach Österreich planen, weil ich mal geäußert hatte ich würde gerne  ein Teleskoptreffen besuchen. Und da etwa (leider nicht ganz) genau zu dem Reisezeitpunkt das Teleskoptreffen ITT in Kärnten (Emberger Alm) stattfand, nahmen wir diesmal einen weiten Anfahrtsweg in kauf.

Das ITT begann schon am Mittwoch und unser Anreisetag war ja erst am Samstag, aber es sollte doch genügen eine Eindruck zu bekommen und da ich ein reines Teleskoptreffen n0ch nie erlebt habe, war ich mal gespannt was ich denn so erwarten durfte. Meine Idee war es, nach unserer Ankunft, mich mit dem Auto an der Elmberger Alm absetzen und Frau und Freunde schön in der Unterkunft zu lassen um die halbe Nacht dort zu verbringen. Gleich vorweg, es hat nicht so geklappt. Meinen Dank an Frau und Freunde die sich oben am Berg selbst überlassen waren, um mir die Möglichkeit zu geben den Abend zu genießen.

Die Anfahrt zur Emberger Alm gestaltete sich etwas schwieriger als gedacht, eine spezielle Ausschilderung zum Treffen selbst gab es nicht und die Wegbeschreibung aus dem Internet war für einen Ruhrgebietler doch etwas schwammig (etwa die Aussage „Fahren die Strasse im Ort 9 km entlang“, selbst in Österreich gibt es mehr als eine Strasse) aber eine freundliche Österreicherin kannte sich in ihrem Zuhause aus (konnte aber mit dem Begriff Teleskoptreffen gar nichts anfangen) und schloss mit den Worten „Lassen sie sich nicht Irritieren, der Weg dauert etwas“. Gutes Mädchen, klug gesprochen, ein Junge aus dem Ruhrgebiet wäre denn auch nach einer Viertelstunde entnervt umgekehrt. Die Strasse schlängelte sich um den  Berg und die schlaffen 9 km bis auf eine Höhe von 1800 m schafft man in der Rekordzeit von 45 Minuten (und das am hellichten Tage), es sei den Traktoren oder todesmutige österreichische Autofahrer planen die Lebenszeit erheblich zu verkürzen. Schnell war klar, das mich mitten in der Nacht keiner von diesem Berg abholt, noch dazu der letzte Teil ohne Licht gefahren werden sollte.

Beim Aussteigen entschädigte dafür schon mal eine grandiose Aussicht die Mühe. Ich wohne doch im falschen Land.

 

Ankunft Emberger Alm

 

So muss der freie Blick nach Süden sein. Ob man meine kleine Gartensternhütte hierhin transportieren könnte?

Nach der Stärkung in dem Gasthof der Emberger Alm überließ ich Frau und Freunde sich selbst und erfragte bei der netten Gastwirtin meinen Erkundungsweg. Sehr freundlich und hilfsbereit das Madl. Ihr Mann hatte wohl schlechten Sinn und zeigte kein Interesse mir ein paar Information und Hilfe geben zu wollen und so erklärte sie mir kurzerhand die einzelnen Standorte, das keiner von den Organisatoren mehr da sei und drückte mir einen Schlüssel in die Hand mit den Worten „Wenn’s die Sternwarte sehn wolln, dann nehms den Schlüssel, is die mit dem Saturn“. Aha, mein verblüfftes Gesicht war wahrscheinlich fernsehreif.

Also zuerst mal die Telesopstandorte besucht. Aufgeteilt in visuelle und fotografisch orientierte Sternenfreunde. Gute Idee. Dazu auf mehren Flächen weiträumig verteilt. Platz genug gab es ja. Für die Fotografische Liga gab es extra Möglichkeiten für die Stromversorgung

 

Visuelle Ecke

 

Fotografische Ecke

 

Ganz schnell war man mit den wirklich netten Gleichgesinnten in ein Gespräch vertieft und überaus freundlich mit Fragen willkommen, dass hat man so sehr selten. Auch der bei einbrechender Dunkelheit spätere Besuch der fotografischen Liga war total unkompliziert und brachte mir nette Gespräche und Tipps. Solche Lockerheit und problemloses Aufnehmen eines „Fremden“ (und dazu noch ohne Teleskop) gibt einem ein richtig gutes Gefühl. Meinen Dank dafür an alle Gesprächspartner für das freundschaftliche und unkomplizierte Willkommen.

Zwischendurch die Suche nach der Sternwarte. Hmm, mehrere Hütten gab es ja, aber was hatte es da mit den Saturn auf sich? Egal, bei der ersten Hütte den Schlüssel ausprobiert und passte. Übrigens waren die Fotografen später etwas verblüfft das wir in der Sternwarte waren. Die Aussage lautete etwa „Ich komm schon fünf Jahre und hab noch nie den Schlüssel bekommen.“ Tja, bei dem engen Dirndl fällt es eben schwer ihr nur in die Augen zu schauen, funktioniert bei Frauen aber immer. Seltsamerweise passte der Schlüssel auch bei der zweiten Sternwarte und so konnten dann Frau und Freunde mal etwas größere „Hütten“ bewundern.

Sternwarte aussen

 

Sternwarte innen

 

Sternwarte 2 innen

 

Wirklich tolle Sternwarten und mit Sicherheit reizvoll. Das wäre mal einen Astrourlaub wert.

Danach plauschte ich eine lange Zeit mit Kollegen, die an einer Hütte für die Nacht ihre Teleskope aufgebaut hatten und nun auf die Nacht warteten. Tolle Gespräche und viele kleine Tipps und die aufgebauten Spechtelinstrumente verkürzten die Zeit bis zum Anbruch der Dämmerung. Die Sicht war wirklich grandios und ein Sternenhimmel zum Niederknien. Die Frau war so begeistert das sie Tage später die Gelegenheit nutzte, allen Mut zusammen nahm, einen Paragliding Flug buchte und eben von diesem Berg hüpfte. Respekt.

Fazit. Der Besuch hat sich gelohnt und der Wunsch mal mit eigenem Teleskop mehrere Nächte dort zu verbringen wächst.

 

blick aufs Drautal

 

Beginn der Dämmerung

 

 

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