Samstag, April 20, 2024

Die Crux mit der Bildbearbeitung

Bildbearbeitung bei Astroaufnahmen ist immer wieder ein Thema zu dem ich gefragt werde. Da fragt man gerade den richtigen. Nicht das hier jemand glaubt, das ich der Profi schlechthin bin, im Gegenteil ich bin eher der Depp und vieles ist mir selbst nach so langer Zeit und so vielen eigenen Aufnahmen immer noch ein Rätsel.

Aber warum nicht mal einen kleinen Beitrag dazu schreiben.

Als Grundlage nehme ich mal eine Aufnahme aus dem Jahre 2010 (also schon ein ganzes Weilchen her). Aufgenommen mit einer modifizierten DSLR. 17 Aufnahmen mit einer Belichtungszeit von je 6 Minuten.

 

Cirrus_k_alt

Mit der Aufnahme war ich eigentlich ganz zufrieden. Nun sammelt man mit der Zeit aber immer Erfahrung in der Bildbearbeitung und wenn man glaubt Astroaufnahmen sind schwierig, dann verzweifelt man geradezu, wenn es um die Bearbeitung geht. Ich musste erst schmerzlich, welch großes Gebiet das doch ist.
Also. Im Laufe der Jahre lernt man (eher unbewusst) scheinbar immer mehr und auch die Programme dazu werden immer mehr verfeinert. In der Regel benutze ich ImagesPlus (zum Stacken der Aufnahmen) und fürs Feintuning dann Photoshop, was in der Beziehung gute Dienste leistet. In der letzten Zeit kommt jedoch immer mehr das Programm PixInsight in Astronomiekreisen in den Fokus. Ein wahrhaft mächtiges Programm und ausschließlich dazu ausgelegt Astroaufnahmen zu bearbeiten. Die Einstellungen und Möglichkeiten sind so vielfältig das man sich sehr schwer tut, um sich darin auch nur ansatzweise einzuarbeiten.
Aber ich bin ja immer offen für neues und hatte mich also entschlossen die oben gezeigte Aufnahme mit PixInsight mal etwas nachzuarbeiten. Animiert haben mich dazu noch die schönen Aufnahmen vom Jörg.
Ich habe mir dabei unzählige Videos und Tutorials angeschaut und wirklich bisher nur die Grundbegriffe verstanden. Viele gibt es nur in englischer Sprache, aber ich habe mal herumprobiert und ein wenig an den Reglern gespielt. Mal sehen was da an der alten Aufnahmen noch geht.

Als erstes mal vielleicht ein Rohbild, also so wie eine einzelne, unbearbeitet Aufnahme aussieht.

 

 

Alles ist sehr hell und nur ganz schwach ist leicht eine Struktur des Cirrusnebels zu erkennen.

Nun die 17 Aufnahmen zusammengestackt:

 

 

Wie man sieht, sieht man nicht viel. Das Bild liegt linear vor, bedeutet also keinerlei strecken von Informationen. Das geschieht nun im nächsten Schritt:

 

 

Okay, das ist schon etwas dunkler aber immer noch wenig vom Cirrunebel zu sehen. Nun beginnt die eigentliche Bildbearbeitung (hier jetzt in PixInsight). Die Regler ausgiebig benutzt, völlig die Kontrolle verloren und heraus kam ein Bild mit dem ich völlig überrascht war, aber etwas unwirklich erscheint. Etwa eher so, wie eine Fotomontage.

 

 

Der Nebel war das Ziel und den habe ich vielleicht etwas zu gewaltig hervorgeholt. Dazu die Sterne verkleinert, die sich ja bei der Bearbeitung immer etwas aufblähen. Das geht in PixInsight relativ einfach und man kann dann sehr schön das eigentlich gewünschte Objekt (hier der Nebel) hervorholen und den Rest in den Hintergrund drängen .

Beim zweiten Mal habe ich das ganze mal etwas weniger extrem bearbeitet. Dazu etwas den Grünstich entfernt, der durch die DSLR entstanden ist (wahrscheinlich durch den Filter).

 

Wie gesagt, ich bin immer noch kein Profi (und werde es wohl nimmer).
Aber vielleicht ist es für den einen oder anderen mal interessant.

 

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