Dienstag, Oktober 15, 2024

Die Montierung, eine Batterie und der Cirrus Nebel

Das Thema Montierung ist in Astronomieforen immer wieder ein großes Thema. Ganz so viel kann ich ja nicht dazu sagen, da ich erst zwei davon mein eigen nennen konnte. Meine erste Montierung war eine LXD75 von Meade, damals gekauft mit einem 5″-Refraktor. Kein so schlechtes Teil und für den Einstieg ganz okay. Für fotografische Zwecke eher weniger geeignet, da fehlte es dann doch an der Genauigkeit. Trotzdem habe ich meine ersten Schritte damit nicht bereut (auch fotografisch) und durch „herumexperimentieren“ viel gelernt.
Irgendwann kam jedoch der Wunsch nach einem tragfähigerem Untersatz für das Teleskop auf und nach vielen Überlegungen habe ich mich dann vor einigen Jahren für eine Celestron CGE entschieden. Die Meinungen im Web, über diese Montierung, sind sehr unterschiedlich, stellenweise kontrovers, aber in den letzten Jahren hat sie zuverlässig ihren Dienst erwiesen. Im letzten Jahr fing sie an, die Uhrzeit zu „vergessen“ und ich wusste nun das es Zeit wird die interne Batterie zu wechseln. Dazu muss man die Abdeckung des Montierungkopfes abschrauben und kommt dann an die Platine, wo die Batterie sitzt (ähnlich einem Motherboard beim Rechner). Blauäugig wie ich nun mal bin (und dazu blond – naja früher wenigestens mal) habe ich die Batterie herausgezogen, ab auf’s Rad, eine neue besorgt und wollte sie nun wieder plazieren. Verflixt, wie herum war sie den nun drin. Plus oder Minus oben. Eine Recherche im Internet brachte mich auch nicht weiter und so wurde die Batterie also eingesteckt wie meine Erinnerung es mir vorgab.

Alles soweit gut. Die Uhrzeit und die eingegebenen Daten behielt die Montierung anschließend, aber nach dem Ausschalten und der Wiederinbetriebnahme, um sternenklare Nächte auszunutzen, blinkte immer lustig die Uhrzeit der vergangenen Spechtelnacht im Display. Also doch verkehrt herum die Batterie eingesetzt? Dachte ich auch zuerst, aber warum behielt sie dann überhaupt die Daten und sogar das letzte Alignment? Ein paar Monate lebte ich mit diesem Zustand, bis ich mir die letzten Tage überlegte, doch etwas dagegen zu tun (Sommerloch). Konnte das Problem woanders liegen? Die Anleitung sollte doch helfen. Entgegen aller Unkenrufen meiner Familie, war dies auch sofort gefunden (ich weiß gar nicht was die immer haben). Ach ja – englischsprachig. Na toll, das kann ja lustig werden. Zwei Stunden brauche ich, bis mir der Eintrag „Real Time Clock“ ins Auge fiel. Nach meiner eigenen Übersetzung im Text, sollte diese Funktion was mit dem Abschalten der intern gepufferten Batterie zu tun haben. Ab zur Sternwarte, die Montierung eingeschaltet, durch das Menü gezappt und nach einigem Suchen den Eintrag gefunden. „RTC ON?“ blinkte es mir entgegen. Also alles okay. Denkste, erst auf dem zweiten Blick fiel mir das Fragezeichen auf. Was soll mir das bloß sagen? Tatsächlich, die Funktion „Real Time Clock“ war ausgeschaltet (warum auch immer). Nach dem drücken von „enter“, verhält sich die Monitierung endlich wieder „zeitgemäß“. Toll so eine Anleitung.

Zur Belohnung testete ich direkt die neue Stromversorgung für die Canon. Ich war das ewige Batteriewechseln leid. Bei langen Belichtungsreihen hält ein Akku bei der Canon 40d nicht mehr als 1,5 Stunden, eher weniger. So hatte ich mir ein Netzteil besorgt, um etwas mehr Ruhe zu haben. Klappte im ersten Anlauf wunderbar und ich benutzte den „westlichen Cirrusnebel“ zum Testen.

 

NGC 6960

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